Mittwoch, 14.2.2018


Wir brechen unsere Zelte im Moeraki Holiday Park ab und wollen nach Dunedin. Doch vorher besuchen wir noch die Moeraki Boulders. Diese Steinkugeln sind durch Schluffstein entstanden, der hier an der Küste durch die Meereswellen sowie durch Wind und Regen über Millionen von Jahre regelrecht poliert wurden. Einige zerstörte Steine wiesen Ablagerungen auf, die für mich wie Bernstein aussehen. Laut Legende der Maori sind diese Kugeln Reste von Aalkörben, Flaschenkürbissen und Süßkartoffeln, die vom Wrack des legendären Kanus Araite-uru an die Küste gespült wurden.
Eine kurze Rast am Shag Point sollte eigentlich für unser Frühstück dienlich sein, doch ein junges Pärchen fragte bei uns nach, ob wir einen Wagenheber hätten, sie hätten hier übernachtet und nun einen platten Reifen. Alle hier ebenfalls stehenden Campervans hätten den beiden nicht helfen können oder wollen, wer weiß. Wir haben einen Wagenheber gefunden, sieht zwar nicht wirklich tauglich aus, doch das Werkzeug der beiden wohl noch schlimmer. Norbert steht den beiden hilfreich zur Seite, denn ein Reifenwechsel wurde von ihnen wohl noch nicht durchgeführt. Die beiden kommen aus Lyon, haben sich hier einen 19-Jahre alten Toyota gekauft (mutig), mit dem sie für 3 Monate durch das Land fahren wollen. Das weckte bei uns starke Erinnerungen, als wir vor 40 Jahren in Lyon übernachtet hatten und am Morgen feststellten, dass uns eine Radmutter fehlte und weitere gelockert waren. In einer Werkstatt erhielten wir damals, ohne ein Wort französisch zu sprechen, umgehend und problemlos Hilfe. So war das heute ein herzliches Danke an die damalige Hilfe in Lyon und wir konnten den beiden helfen.
Doch nun ging es darum, dass der Ersatzreifen aus der Halterung geholt werden mußte, wenn das geeignete Werkzeug einfach nicht vorhanden ist.
Unsere Spiegeleier mit Bacon haben wir zwischenzeitlich aber verdrücken können, bis Norbert wieder beiden helfen konnte.
So, nun geht es wieder weiter nach Dunedin. Unser erstes Ziel ist das North-East-Valley mit der Baldwin Street, die für sich beansprucht, die steilste Straße der Welt zu sein und das mit einem Gefälle von 35%! Hier ist der Teufel los, ganze Busladungen werden hier ausgekippt. Die Straße war schon beeindruckend, aber ich denke, dass Dunedin die Hauptstadt der generell steilsten Straßen ist. Überall, wo man hinschaut, sind Straßen zu sehen, die ich nicht befahren, geschweige denn hoch laufen möchte.
Nun wollen wir zur Halbinsel Otago, die wohl einzigartige Bedingungen für Robben, Seelöwen, sowohl Blau-, als auch die Gelbaugenpinguine, sowie Königsalbatrosse bieten soll.
Doch vorher suchen wir noch einen Platz für die Übernachtung und finden einen Kiwi-Campground und buchen uns für vorerst eine Nacht ein.
Anschließend wollen wir uns den Penguin-Place sowie das Albatros-Center anschauen. Jedoch wurden beide Plätze dermaßen unverschämt vermarktet, man bekam keinen Meter zu sehen, ohne bezahlen zu müssen. Wir haben darauf verzichtet, denn wir haben Albatrosse fliegen sehen, die majestätisch über der Bucht geflogen und gekreist sind, was sehenswert war und Norbert hat sogar einen Gelbaugenpinguin schwimmen sehen. Wir waren uns deshalb so sicher, dass es einer war, weil der deutlich größer war, als ein Blaupinguin.
Wir fuhren zurück zum Campground, der sich mittlerweile doch sehr gefüllt hat und am Abend auch ausgebucht war. Das Pärchen mit dem platten Reifen haben wir hier wieder getroffen und hatten noch einen kurzen Plausch. Wir haben uns dazu entschlossen nur eine Nacht hier zu bleiben, es wird uns morgen weiter nach Süden treiben. Vorher werden noch ein paar Vorräte aufgestockt werden müssen und wir wollen uns die Sinclair Wetlands anschauen, vielleicht bleiben wir dort. Mal schauen, wie wir morgen drauf sein werden.

Ein dickes Küsschen an unseren kleinen „Feuerwehrmann“ Lukas, wir vermissen dich schon sehr.

Lieben Gruß an die Heimat